Montag, 25 Juli 2016 12:42

Englisches Vollblut

Geschrieben von Alexandra Laudann.

Das Pferd ist ein Englisches Vollblut, auf den Bildern 9 Jahre alt. Es handelt sich um einen rechten Hinterhuf

Zwischen diesen beiden Bildern liegen fünf Monate.

Das Pferd kommt auf dem ersten Bild direkt vom Eisen. Der vorangegangene Beschlagsintervall war 11 Wochen. Es zeigte auf diesem Bein eine leichte bis mittlere Lahmheit. Da die Zehe über den Zeitraum von einigen Monaten bereits lang geworden war, wurde für die Eisen vorne sehr stark beraspelt, was zu der optischen Krümmung geführt hat. Trotzdem leidet das Pferd unter einer deutlichen Hyperextension, der Kronrand ist stark nach hinten-oben weggedrängt und der Bandapparat im Bein ist im Ungleichgewicht. Dies bedeutet vor allem eine starke Belastung für die tiefe Beugesehne, für die Gelenke ab dem Fesselkopf bis zum Hufbein und für den Bereich der Hufrolle.

Ziel der Behandlung ist das Kürzen der Zehe bei gleichzeitiger Umstellung auf Barhuf.

Trotz der vollbluttypisch sehr dünnen Wände spricht der Huf auf die huforthopädische Bearbeitung sehr gut an.

Das Pferd kann während des gesamten Behandlungszeitraums ohne Hilfsmittel wie Schuhe oder Verbände auf einem Betonauslauf mit Weidegang leben. Neben der Hufbehandlung wird das Pferd ab dem vierten Monat ohne Hufschuhe auf mittelabrasivem Sandboden gearbeitet, bei Ausritten ins Gelände bekommt das Pferd Hufschuhe. Die Lahmheit verschwindet mit dem besseren Huf- und Ausbildungszustand völlig. Das Pferd ist heute wieder ein vollwertiges Reitpferd.

Gelesen 6364 mal Letzte Änderung am Samstag, 04 Februar 2017 20:43
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